Rechtsprechung
OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03.OVG |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Bindungswirkung der im Gewerbesteuermessbescheid getroffenen Feststellungen für die Gewerbesteuerbescheide; Auslegung und Regelungsinhalt eines Gewerbesteuermessbescheides
- Judicialis
VwGO § 125 Abs. 1 Satz 1; ; VwGO § ... 125 Abs. 1; ; VwGO § 125; ; VwGO § 101 Abs. 2; ; VwGO § 101; ; AO § 118 Satz 1; ; AO § 118; ; AO § 125; ; AO § 125 Abs. 1; ; AO § 125 Abs. 2; ; AO § 125 Abs. 3 Nr. 1; ; AO § 125 Abs. 3; ; AO § 171 Abs. 10; ; AO § 171; ; AO § 182 Abs. 1; ; AO § 182; ; AO § 184 Abs. 1; ; AO § 184; ; AO § 185; ; AO § 189 Satz 3; ; AO § 189; ; AO § 190; ; AO § 351 Abs. 2; ; AO § 351
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- VG Koblenz - 2 K 376/03
- OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03.OVG
Papierfundstellen
- NVwZ-RR 2004, 372
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (6)
- BFH, 14.11.1984 - I R 151/80
Von örtlich zuständigem Finanzamt erlassener Gewerbesteuermeßbescheid ist bei …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
Wird in einem Gewerbesteuermessbescheid des Finanzamtes die hebeberechtigte Gemeinde unter vollständiger Anschrift genannt, so bestimmt er damit für die Beteiligten bindend die Hebeberechtigung der Gemeinde (im Anschluss an BVerwG, Beschluss vom 30.12.1997, 8 B 161/97; BFH, Urteil vom 14.11.1984, I R 151/80; FG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 04.02.1981, I 283/79).In der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (Urteil vom 14. November 1984, BFHE 142, 544 ff. = BStBl 1985, 607; vgl. auch: Beschluss vom 9. Dezember 2002 - I B 142/01 -, juris), der sich das Bundesverwaltungsgericht im Grundsatz angeschlossen hat (Beschluss vom 30. Dezember 1997, Buchholz 401.0 § 184 AO Nr. 2 = KStZ 1999, 34), ist geklärt, dass dem Gewerbesteuermessbescheid als Grundlagenbescheid (§ 171 Abs. 10 Abgabenordnung 1977 - AO -) Bindungswirkung für Folgebescheide wie den Gewerbesteuerbescheid zukommt, soweit im Messbescheid Regelungen getroffen worden sind (§§ 182 Abs. 1, 184 Abs. 1 AO).
Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte, würde dieser Einwand - bezogen auf die Hebeberechtigung - nur die nach Eintritt der Bestandskraft der Gewerbesteuermessbescheide unerhebliche (§ 125 Abs. 3 Nr. 1 AO) Frage der Rechtswidrigkeit dieser Bescheide betreffen, nicht aber zugleich zur Nichtigkeit des Gewerbesteuermessbescheids führen (vgl. BFH, Urteil vom 14. November 1984, a.a.O.; FG Dessau, Urteil vom 6. Dezember 2000, Az.: 2 K 123/97 - juris; FG Cottbus, Urteil vom 19. Februar 2002, EFG 2002, 655).
- BVerwG, 30.12.1997 - 8 B 161.97
Gewerbesteuermeßbescheid; Steuergläubiger; Hebeberechtigung; Bindungswirkung; …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
Wird in einem Gewerbesteuermessbescheid des Finanzamtes die hebeberechtigte Gemeinde unter vollständiger Anschrift genannt, so bestimmt er damit für die Beteiligten bindend die Hebeberechtigung der Gemeinde (im Anschluss an BVerwG, Beschluss vom 30.12.1997, 8 B 161/97; BFH, Urteil vom 14.11.1984, I R 151/80; FG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 04.02.1981, I 283/79).In der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (Urteil vom 14. November 1984, BFHE 142, 544 ff. = BStBl 1985, 607; vgl. auch: Beschluss vom 9. Dezember 2002 - I B 142/01 -, juris), der sich das Bundesverwaltungsgericht im Grundsatz angeschlossen hat (Beschluss vom 30. Dezember 1997, Buchholz 401.0 § 184 AO Nr. 2 = KStZ 1999, 34), ist geklärt, dass dem Gewerbesteuermessbescheid als Grundlagenbescheid (§ 171 Abs. 10 Abgabenordnung 1977 - AO -) Bindungswirkung für Folgebescheide wie den Gewerbesteuerbescheid zukommt, soweit im Messbescheid Regelungen getroffen worden sind (§§ 182 Abs. 1, 184 Abs. 1 AO).
Regelt ein bestandskräftig gewordener Gewerbesteuermessbescheid die Hebeberechtigung einer Gemeinde, steht diese Festsetzung nur noch unter dem Vorbehalt einer - fristgebundenen (vgl. § 189 Satz 3 AO) - Änderung in einem eventuellen Zerlegungs- oder Zuteilungsverfahren gemäß §§ 185 ff., 190 AO; im Anfechtungsverfahren gegen den Gewerbesteuerbescheid als Folgebescheid sind Einwendungen gegen die Frage der Hebeberechtigung gemäß § 351 Abs. 2 AO unbeachtlich (vgl. BVerwG, Beschluss vom 30. Dezember 1997, a.a.O.; FG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 4. Februar 1981, EFG 1981, 640;… Tipke/Kruse, Kommentar zur Abgabenordnung, § 184 Rdnr. 10;… Lenski/Steinberg, Kommentar zum Gewerbesteuergesetz, § 4 Rdnr. 5, § 14 Rdnr. 26).
- FG Münster, 11.12.2001 - 1 K 3310/98
Haftung wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung durch Ausstellung von …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte, würde dieser Einwand - bezogen auf die Hebeberechtigung - nur die nach Eintritt der Bestandskraft der Gewerbesteuermessbescheide unerhebliche (§ 125 Abs. 3 Nr. 1 AO) Frage der Rechtswidrigkeit dieser Bescheide betreffen, nicht aber zugleich zur Nichtigkeit des Gewerbesteuermessbescheids führen (vgl. BFH…, Urteil vom 14. November 1984, a.a.O.; FG Dessau, Urteil vom 6. Dezember 2000, Az.: 2 K 123/97 - juris; FG Cottbus, Urteil vom 19. Februar 2002, EFG 2002, 655).
- BFH, 09.12.2002 - I B 142/01
Aufhebung eines Gewerbesteuermessbescheides wegen Erlasses durch ein örtlich …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
In der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (Urteil vom 14. November 1984, BFHE 142, 544 ff. = BStBl 1985, 607; vgl. auch: Beschluss vom 9. Dezember 2002 - I B 142/01 -, juris), der sich das Bundesverwaltungsgericht im Grundsatz angeschlossen hat (Beschluss vom 30. Dezember 1997, Buchholz 401.0 § 184 AO Nr. 2 = KStZ 1999, 34), ist geklärt, dass dem Gewerbesteuermessbescheid als Grundlagenbescheid (§ 171 Abs. 10 Abgabenordnung 1977 - AO -) Bindungswirkung für Folgebescheide wie den Gewerbesteuerbescheid zukommt, soweit im Messbescheid Regelungen getroffen worden sind (§§ 182 Abs. 1, 184 Abs. 1 AO). - FG Sachsen-Anhalt, 06.12.2000 - 2 K 123/97
Nichtigkeit eines vom unzuständigen FA erlassenen Gewerbesteuermessbescheids; …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte, würde dieser Einwand - bezogen auf die Hebeberechtigung - nur die nach Eintritt der Bestandskraft der Gewerbesteuermessbescheide unerhebliche (§ 125 Abs. 3 Nr. 1 AO) Frage der Rechtswidrigkeit dieser Bescheide betreffen, nicht aber zugleich zur Nichtigkeit des Gewerbesteuermessbescheids führen (vgl. BFH…, Urteil vom 14. November 1984, a.a.O.; FG Dessau, Urteil vom 6. Dezember 2000, Az.: 2 K 123/97 - juris; FG Cottbus, Urteil vom 19. Februar 2002, EFG 2002, 655). - FG Rheinland-Pfalz, 04.02.1981 - I 283/79
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 25.11.2003 - 6 A 11239/03
Wird in einem Gewerbesteuermessbescheid des Finanzamtes die hebeberechtigte Gemeinde unter vollständiger Anschrift genannt, so bestimmt er damit für die Beteiligten bindend die Hebeberechtigung der Gemeinde (im Anschluss an BVerwG, Beschluss vom 30.12.1997, 8 B 161/97; BFH, Urteil vom 14.11.1984, I R 151/80; FG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 04.02.1981, I 283/79).
- BFH, 11.05.2023 - IV R 3/19
Rechtsschutz gegen die Angabe der hebeberechtigten Gemeinde im …
Dies steht nicht im Widerspruch zur verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung zur Regelung der Hebeberechtigung (Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts --BVerwG-- vom 30.12.1997 - 8 B 161/97, Buchholz 401.0 § 184 AO Nr. 2; Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 25.11.2003 - 6 A 11239/03, Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht - Rechtsprechungs-Report 2004, 372; jeweils noch unter Bezugnahme auf BFH-Urteil vom 14.11.1984 - I R 151/80, BFHE 142, 544, BStBl II 1985, 607; wohl auch BayVGH, Beschluss vom 25.04.2005 - 4 CE 05.690, juris, Rz 19).